Nicht viele Länder können sagen, dass ihr Nationalgericht zu einem weltweiten Phänomen geworden ist. Und Italien hat gleich zwei davon. Pasta in Millionen Variationen und natürlich – Pizza. Beide Gerichte sind auf der ganzen Welt bekannt und haben zur Geschichte Italiens beigetragen. Die Italiener selbst teilen Pizza in nur zwei Kategorien ein: Italienische Pizza und alle anderen Pizzen, die sie überhaupt nicht interessieren.
Pizza in ihrer einfachsten Form entstand bereits in der fernen Vergangenheit. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 500 v. Chr. zurück, als Soldaten im Persischen Reich Fladenbrote auf ihren Schilden buken.
Im Mittelalter backten Griechen und Phönizier Fladenbrote auf heißen Steinen und würzten sie mit frischen Kräutern. Die Griechen nannten diese Speise Plankuntos. Es hatte noch nichts mit dem zu tun, was wir heute als Pizza kennen, aber es ähnelte stark dem Gebäck namens Focaccia.
Pizza, wie wir sie heute kennen
Die moderne italienische Pizza begann sich im 18. Jahrhundert zu entwickeln, als Tomaten allmählich ihren Platz in der italienischen Küche fanden. Obwohl Tomaten bereits im Jahr 1530 nach Italien kamen, hielten die Menschen sie damals für giftig und bauten sie nur zur Dekoration an. Doch die innovative (und wohl auch bahnbrechende) Verwendung von Tomaten in der Küche kam von den Menschen aus Neapel. Und sie begannen, Tomaten auch auf ihren Pizzen zu verwenden.
Die beliebte Pizza Margherita, die man in jeder tschechischen Pizzeria zur Qualitätsprüfung bestellen kann (Mehr dazu hier), wurde nach Königin Margherita benannt (Sie können sie auf dem Bild sehen), die im Jahr 1889 eine Pizzeria namens Brandi in Neapel besuchte. Der Pizzabäcker (in Italien Pizzaiolo genannt), der an diesem Tag im Dienst war, wollte die Königin ehren. Sein Name war Rafael Esposito, und er kreierte eine Pizza, die die drei Farben der italienischen Flagge enthielt: Rot – Tomatensauce, Weiß – Mozzarella und Grün – Basilikum. Diese wundervolle Kombination einfacher Zutaten traf nicht nur den Geschmack von Königin Margherita, sondern begeisterte auch die ganze Welt.


Seitdem kreiert jeder in Italien seine eigene Version der neapolitanischen Pizza – mit einer einzigen und entscheidenden Regel: Frische und hochwertige lokale Zutaten.
Zertifizierung der echten neapolitanischen Pizza
Die neapolitanische Pizza ist nicht nur wegen ihrer Geschichte interessant, sondern auch, weil sie im Jahr 2010 von der Europäischen Union in die sogenannte STG-Kategorie aufgenommen wurde. Diese Abkürzung steht für “specialità tradizionale garantita”, was übersetzt „garantierte traditionelle Spezialität“ bedeutet. Was bedeutet das in der Praxis? Ganz einfach: Das Rezept für diese traditionelle neapolitanische Pizza ist gesetzlich geregelt. Es gibt Vorschriften darüber, welche Form die Pizza haben muss, wie der Teig zubereitet wird und wo eine echte neapolitanische Pizza, oder wenn Sie so wollen, Pizza Verace Napoletana, gegessen werden darf. Ja, das ist kein Scherz. Wenn Sie diese Pizza nicht an dem Ort konsumieren, an dem sie gebacken wurde, verliert sie ihr STG-Siegel!
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